Ziel der Projektgruppe Rescue-Respiration

 

Die Projektgruppe wurde von Frank Scholz, dem Leitenden Techniker und mir als Organisator, Sprecher uned temporärem Finanzier begründet. Diese besteht zurzeit aus 16 Mitgliedern, die wir teilweise aus der Zusammenarbeit für die Seenotrettung von der libyschen Küste kennen. Es sind Ärzte, Techniker, Ingenieure, EDVler und Softwareentwickler, jeder bringt spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten in das Projekt ein. Das Projekt wird mit großem Engagement vom
Bunderministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), sowie von Afican Enablers, einem in Äthiopien sehr erfahrenen Partner unterstützt.

 

 Es soll ein Beatmungsgerät entwickelt werden, das die Bevölkerung von Äthiopien, später in weiteren Entwicklungsländern, bei der Beherrschung der Folgen der Coronainfektionen unterstützen kann. Es muss so einfach in der Bedienung sein wie möglich, so sicher im Gebrauch wie nötig und es muss bezahlbar sein. Wir rechnen mit Gestehungskosten unter 500 €.  Es soll nach den Vorgaben unserer Projektgruppe zunächst in Äthiopien gefertigt werden.

 

 

Die zentrale Entwicklungsvorgabe für die Maschine war, dass nur frei erhältliche Standardteile verwendet werden sollten, für die es multiple Anbieter in aller Welt gibt. Die drei komplexesten Bauteile sind der Ambubeutel, das PEEP Ventil und die Steuerungskonsole. Alles drei sind Standardbauteile, die gut verfügbar sind.

 

Einhergehend mit der Vorgabe der frei erhältlichen Bauteile, gab es auch die Vorgabe einer einfachen Montage ohne komplexe Produktionsmaschinen und Produktionsprozesse. Auch diese Vorgabe konnte erfüllt werden. Die einzige notwendige Fertigung vor Ort ist, die Gehäuseteile aus Edelstahl zu formen und zu verbinden. Das ist leicht in Äthiopien möglich. Alles weitere ist einfaches Zusammenstecken der für wenig Geld zu erwerbenden Teile und eine abschließende Funktionskontrolle.

 

Hier ist ein kleiner Film von unserem ersten Prototypen von Anfang April 2020, tatsächlich sind wir viel weiter, das ist aber noch nicht für die Öffentlichkeit (Patent angemeldet), wir rechnen mit Produktionreife Mitte Juni.

 

 

 Während wir die technischen Herausforderungenschon fast im Griff haben, sind die Fragen einer Sonderzulassung in Deutschland noch weitgehend ungeklärt. Die bürokratischen Hürden sind trotz erheblicher Unterstützung durch das BMZ fast unüberwindbar hoch, jedenfalls in nützlicher Frist. Wir arbeiten an Alternativen, wir müssen jetzt handeln, nicht irgendwann!

 

Wir sind also schon ziemlich weit gekommen und arbeiten heftig, zum Teil wirklich Tag und Nacht, an der Weiterentwicklung des Projektes. Das alles wäre nicht möglich gewesen, wenn wir nicht von vielen Seiten Unterstützung bekommen hätten. Das betrifft ganz besonders und ohne jede Einschränkung die Mitarbeiter des BMZ, die uns bis abends spät, häufig auch am Wochenende unglaublich unterstützt haben. Ich habe eine solche Hilfe und Unterstützung aus einem Ministerium niemals erwartet und bin mit allen Mitgliedern unseres Teams dafür sehr, sehr dankbar. Das war und ist großartig und fast so etwas wie ein Garant für unseren gemeinsamen Erfolg!